Nackenschmerzen lösen

Nackenschmerzen lösen

Nackenschmerzen sind ein häufiges Problem, unter welchem ca. 70 % der Weltbevölkerung im Laufe ihres Lebens mindestens einmal leidet. Die Schmerzen können durch verschiedene Faktoren wie Stress, schlechte Körperhaltung, Muskelverspannungen oder Verletzungen verursacht werden. Wenn Sie unter Nackenschmerzen leiden, können bestimmte Übungen und Entspannungstechniken helfen, die Nackenmuskulatur zu entlasten und Schmerzen zu lindern. Dies ist besonders relevant, da die Wahrscheinlichkeit, dass Nackenschmerzen chronisch werden können, statistisch gesehen bei 15 – 19 % liegt. In diesem Artikel stellen wir Ihnen daher effektive Tipps vor, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Nackenschmerzen zu lösen.

Die unterschiedlichen Formen von Nackenschmerzen

Nackenschmerzen können in die folgenden zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: 

1. Unspezifische Nackenschmerzen: Unter dieser Form der Nackenschmerzen leiden etwa 90 % der Betroffenen. Die Schmerzen treten auf, ohne dass eine klare anatomische Ursache zu erkennen ist. Selbst wenn Untersuchungen wie Röntgen, MRT oder CT Veränderungen im Nackenbereich zeigen, sind diese oft altersbedingt und nicht unbedingt für die Schmerzen verantwortlich. Viele Menschen ohne Beschwerden zeigen ähnliche Veränderungen im MRT, was darauf hindeutet, dass nicht alle strukturellen Veränderungen Schmerzen verursachen.

2. Spezifische Nackenschmerzen: Diese Form der Nackenschmerzen betrifft etwa 10 % der Patienten und kann in zwei Untergruppen eingeteilt werden:

  • Mit neurologischen Symptomen (8-9 % der Fälle): Die Patienten können Taubheitsgefühl oder Muskellähmungen erleben, oft aufgrund von Nervenreizungen oder Bandscheibenvorfällen. Diese können meist konservativ behandelt werden.

  • Mit schwerwiegenden Erkrankungen (1-2 % der Fälle): Diese seltene Gruppe umfasst ernsthafte Erkrankungen, die weitere medizinische Untersuchungen oder Behandlungen erfordern. Obwohl diese Form selten auftritt, erfordert sie besondere Aufmerksamkeit.

Darüber hinaus wird häufig auch eine Unterteilung in die Bereiche traumatische und nicht traumatische Nackenschmerzen vorgenommen. Unter traumatischen Nackenschmerzen versteht man Schmerzen, die oftmals durch ein Schleudertrauma, beispielsweise im Zuge eines Autounfalls, ausgelöst wurden. Unter nicht traumatischen Nackenschmerzen versteht man hingegen sowohl unspezifische als auch spezifische Nackenschmerzen, die ohne ein traumatisches auslösendes Ereignis auftreten.

Ursachen von Nackenschmerzen

Unspezifische Nackenschmerzen entstehen oft ohne erkennbaren Auslöser und werden durch verschiedene Faktoren verursacht. Schmerzen treten auf, wenn das Nervensystem eine Bedrohung wahrnimmt, etwa durch Stress, Schlafmangel, Gewebeveränderungen oder ein ständig aktives Immunsystem.

Welche Faktoren die Schmerzen auslösen, hängt von individuellen Unterschieden, dem Lebensstil und der Vorgeschichte eines Patienten ab. Die möglichen Ursachen für Nackenschmerzen lassen sich generell in diese drei Bereiche gliedern:

1. Somatische Faktoren: Körperliche Ursachen wie Gewebeveränderungen oder Muskelverspannungen.

2. Psychische Faktoren: Emotionale Einflüsse wie Stress oder Angst.

3. Soziale Faktoren: Dinge wie Arbeitsbedingungen oder soziale Unterstützung.

Manchmal werden Nackenschmerzen auf eine Überlastung zurückgeführt, aber oft ist das Problem eine verminderte Belastbarkeit des Körpers. Dies kann dazu führen, dass schon geringe Belastungen zu Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome richtig zu deuten und betroffenen Patienten geeignete Behandlungsmethoden zur Kräftigung und Schmerzlinderung anzubieten.

Wie Nackenschmerzen diagnostiziert werden

Zur Diagnose von Nackenschmerzen gibt es drei Hauptmethoden, die dabei helfen, die Ursache der Beschwerden einzugrenzen und mögliche ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen:

1. Anamnesegespräch: Hier fragt der Arzt nach den Symptomen, deren Verlauf und den körperlichen Einschränkungen, um ein umfassendes Bild der Problematik zu erhalten.

2. Körperliche Untersuchung: Diese umfasst Tests, die die Beweglichkeit, Funktionalität und Schmerzauslöser überprüfen.

3. Bildgebende Verfahren: Dazu zählen Röntgen, CT oder MRT. Diese Methoden werden nur eingesetzt, wenn es Anzeichen für schwerwiegende Erkrankungen gibt, die weitere Abklärung erfordern.

Das Anamnesegespräch und die körperliche Untersuchung sind unverzichtbare Schritte bei der Diagnose von Nackenschmerzen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT werden nur eingesetzt, wenn konkrete Hinweise auf spezifische oder ernsthafte Ursachen vorliegen, da diese nur äusserst selten der Grund für die Nackenschmerzen sind.

Verspannung im Nacken lösen: Die Bedeutung einer guten Körperhaltung

Eine gute Körperhaltung ist entscheidend, um Nackenschmerzen vorzubeugen und zu lindern. Eine schlechte Körperhaltung, wie zum Beispiel ein nach vorne geneigter Kopf oder abgerundete Schultern, kann zu einer Überlastung der Nackenmuskulatur führen und zu Schmerzen führen. Achten Sie daher darauf, Ihre Wirbelsäule gerade zu halten, den Kopf aufrecht zu tragen und die Schultern nach unten und hinten zu ziehen. Eine aufrechte Körperhaltung entlastet die Nackenmuskulatur und fördert die richtige Ausrichtung der Wirbelsäule.

Jedoch ist es wichtig zu erwähnen, dass eine krumme Körperhaltung allein nicht die Ursache von Nackenschmerzen ist. Vielmehr spielt es eine entscheidende Rolle, dass diese Haltung nicht dauerhaft beibehalten wird. Die regelmässige Veränderung der Körperhaltung im Alltag hilft dabei, die Nackenmuskulatur zu entlasten und die Entstehung von Schmerzen zu verhindern.

Nackenschmerzen lösen durch Entspannungsübungen

Entspannungsübungen können helfen, die Nackenmuskulatur zu lösen und Schmerzen im Nacken zu lindern. Hier sind einige effektive Übungen, die Sie ausprobieren können:

1. Dehnung der seitlichen Nackenmuskulatur

1. Setzen Sie sich mit leicht gespreizten Beinen auf einen Stuhl oder Hocker. Die Füsse stehen fest, etwas mehr als schulterbreit auf dem Boden. 

2. Strecken Sie Ihre Wirbelsäule, indem Sie den Scheitel des Kopfes nach oben schieben.

3. Senken Sie beide Schultern Richtung Boden, ziehen Sie Ihr Kinn leicht ein und neigen Sie nun Ihren Kopf sanft zur linken Seite, ohne ihn zu drehen.

4. Strecken Sie gleichzeitig Ihren rechten Arm in Richtung Boden, bis Sie eine angenehme Dehnung im Bereich der seitlichen Nackenmuskulatur verspüren. Um die Dehnung zu verstärken, können Sie Ihre rechte Hand etwas oberhalb des linken Ohres an den Kopf legen. Atmen Sie dabei ruhig und gleichmässig ein und aus. 

5. Halten Sie die Dehnung für mindestens 30 Sekunden. Anschliessend wechseln Sie zur anderen Seite und wiederholen den Vorgang.

2. Dehnung der Nacken- und Schultermuskulatur

1. Halten Sie Ihren Oberkörper aufrecht und greifen Sie mit beiden Händen an Ihren Hinterkopf. 

2. Ziehen Sie Ihren Kopf weit nach unten, sodass Ihr Kinn zur Brust zeigt. Achten Sie darauf, dass Ihre Brustwirbelsäule gerade bleibt. 

3. Halten Sie die Position für mindestens 30 Sekunden und spüren Sie die Dehnung in Ihrem Nacken und Ihren Schultern.

3. Entspannung der Atemhilfsmuskulatur

1. Setzen Sie sich aufrecht hin und legen Sie Ihre Hände auf Ihren Bauch. 

2. Atmen Sie tief ein und spüren Sie, wie sich Ihr Bauch beim Einatmen ausdehnt.

3. Atmen Sie langsam aus und entspannen Sie Ihre Schultern. 

4. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals, um Ihre Atemhilfsmuskulatur zu entspannen und die Spannung in Ihrem Nacken zu reduzieren.

Tipps zur Vorbeugung von Nackenschmerzen

Neben den oben genannten Übungen können Sie auch einige Tipps befolgen, um Nackenschmerzen vorzubeugen:

  • Achten Sie auf Ihre Körperhaltung und versuchen Sie, eine aufrechte Position beizubehalten.

  • Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen in einer Position. Pausen und Bewegung sind wichtig, um die Nackenmuskulatur zu entlasten.

  • Verwenden Sie ergonomische Hilfsmittel wie einen höhenverstellbaren Schreibtisch und eine ergonomische Tastatur, um eine gute Körperhaltung zu fördern.

  • Führen Sie regelmässig Nacken- und Schultermuskulatur stärkende Übungen durch, um die Muskulatur zu kräftigen und Verspannungen vorzubeugen.

  • Achten Sie auf Ihren Stresslevel und finden Sie Entspannungstechniken, die Ihnen helfen, Stress abzubauen und die Nackenmuskulatur zu entspannen.

Durch Physiotherapie Nackenschmerzen lösen

Nackenschmerzen können vielfältige Ursachen haben, darunter falsche Haltung, Stress, Überlastung oder auch muskuläre Verspannungen. Eine effektive Möglichkeit, mit Nackenschmerzen umzugehen und sie zu behandeln, ist die Physiotherapie. In der Physiotherapie werden gezielte Techniken eingesetzt, um die Beweglichkeit des Nackens zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und Spannungen zu lösen. Der Physiotherapeut erstellt einen individuellen Behandlungsplan, der auf die spezifischen Bedürfnisse und Ursachen der Nackenschmerzen zugeschnitten ist.

Die Therapie kann verschiedene Elemente umfassen, darunter Manuelle Therapie, Mobilisation, Dehnübungen sowie Kräftigungs- und Stabilisationsübungen. Durch diese gezielten Massnahmen wird nicht nur die akute Symptomatik behandelt, sondern es werden auch präventive Ansätze verfolgt, um langfristige Verbesserungen zu erzielen.

Wann sollten Sie bei Nackenverspannungen einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind Nackenschmerzen harmlos und können mit konservativen Massnahmen wie Entspannungsübungen und Verbesserung der Körperhaltung behandelt werden. Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Wenn die Nackenschmerzen länger als eine Woche anhalten oder sich verschlimmern.

  • Wenn die Nackenschmerzen von anderen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Taubheitsgefühlen begleitet werden.

  • Wenn die Nackenschmerzen nach einem Unfall oder einer Verletzung auftreten.

  • Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Kopf zu bewegen oder starke Schmerzen haben.

Nackenschmerzen können sehr unangenehm sein und die Lebensqualität beeinträchtigen. Durch regelmässige Übungen zur Entlastung der Nackenmuskulatur und die Verbesserung der Körperhaltung können Sie Nackenschmerzen aber ganz einfach lindern und langfristige Probleme vermeiden. Wenn die Schmerzen anhalten oder sich verschlimmern, suchen Sie einen Arzt auf, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten. Unsere Therapeuten sind gerne in einer unserer Praxen in Zürich für Sie da, um Sie bei Ihren Beschwerden optimal zu unterstützen. Kontaktieren Si

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Über den Author
Daniele
Daniele ist in der Physio Station Dietikon als Physiotherapeut tätig. Seine Schwerpunkte sind Sport Physio, Manuelle Therapie, Triggertherapie, Manuelle Lymphdrainage, Dry Needling und Kinesio Taping.
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