Rückenschmerzen

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, von dem viele betroffen sind oder jemanden kennen, der betroffen ist. Die Schmerzen können entlang der gesamten Wirbelsäule auftreten und sind die häufigste Ursache für Bewegungseinschränkungen. In diesem Artikel finden Sie alle Informationen, die Sie über die Ursachen und Symptome von Rückenschmerzen kennen sollten. Ausserdem räumen wir mit hartnäckigen Mythen rund um das Thema auf und zeigen Ihnen, wie Sie Rückenschmerzen effektiv behandeln können, um wieder schmerzfrei zu leben.

Rückenschmerzen im Überblick

Rückenschmerzen sind ein globales Problem, das oft zu erheblichen Einschränkungen in Beruf und Alltag führt. Studien zeigen, dass Rückenschmerzen häufiger als andere Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck zu Arbeitsausfällen führen. Bei jungen Menschen sind Rückenschmerzen seltener, nehmen aber zwischen 30 und 60 Jahren zu und stabilisieren sich danach. Seit 1992 hat sich die Häufigkeit chronischer Rückenschmerzen fast verdreifacht. 2018 waren weltweit 65 Millionen Menschen betroffen, ein Anstieg von 17,5 % gegenüber 2017. Trotz der hohen Häufigkeit haben die meisten akuten Rückenschmerzen eine gute Prognose und bessern sich ohne Behandlung innerhalb von sechs Wochen.

Definition und Klassifikation von Rückenschmerzen

Der Begriff „Rückenschmerzen“ umfasst viele Ursachen und ist nicht auf Krankheiten wie Arthrose oder Osteoporose beschränkt. Rückenschmerzen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, weshalb eine genaue Definition wichtig ist. Wissenschaftlich werden Rückenschmerzen nach ihrer Spezifität unterschieden:

  • Spezifische Rückenschmerzen: Diese resultieren aus schwerwiegenden Grunderkrankungen wie Tumoren, Infektionen, Morbus Bechterew oder schweren Spinalkanalstenosen.

  • Rückenschmerzen aufgrund von strukturellen Irritationen oder Schäden: Dazu gehören Wirbelbrüche, Gleitwirbel, Probleme mit Facettengelenken, Bandscheiben, Muskeln, Sehnen oder Nerven.

  • Unspezifische Rückenschmerzen: Diese machen 90 % aller Fälle aus und haben keine eindeutige anatomische oder pathologische Ursache, sondern resultieren oft aus einer Kombination von Risikofaktoren.

Wie entstehen Rückenschmerzen?

Neben den Ursachen von spezifischen und strukturell bedingten Rückenschmerzen können auch unspezifische Rückenschmerzen aufgrund verschiedener Einflüsse auftreten. Diese Form der Rückenschmerzen wird als ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren verstanden, weshalb die Bestimmung einer präzisen Ursache meist nicht vorgenommen werden kann. Die Risikofaktoren, die die Entstehung unspezifischer Rückenschmerzen beeinflussen können, sind in den meisten Fällen die Folgenden:

  • Biologische Faktoren

  • Physische Faktoren

  • Psychische Faktoren

  • Soziale Faktoren

Je nach Lebensstil und Vorgeschichte können die genannten Risikofaktoren eine unterschiedliche Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen spielen. Dieser Zusammenhang wird auch anhand folgender Grafiken deutlich:

Typische Symptome von Rückenschmerzen

Die Erfahrung von Rückenschmerzen ist äusserst persönlich, und die damit verbundenen Einschränkungen unterscheiden sich stark von Person zu Person. Zu den häufigsten und offensichtlichsten Symptomen gehören:

  • Begrenzte Beweglichkeit

  • Plötzliche, stechende Schmerzen

  • Anhaltender Schmerz bei Belastung und/oder in Ruhe

  • Muskelverspannungen

  • Müdigkeit

  • Ausstrahlende Schmerzen in die Arme oder Beine

  • Kribbeln und Taubheitsgefühle

Wie werden Rückenschmerzen diagnostiziert?

Um Rückenschmerzen angemessen zu diagnostizieren, stehen drei Untersuchungsmethoden zur Verfügung:

  • Anamnesegespräch: Hier werden Fragen zu den vorhandenen Beschwerden, ihrem Verlauf und den körperlichen Einschränkungen gestellt.

  • Körperliche Untersuchung: Dabei werden verschiedene Bewegungen, Funktionen und Tests zur Schmerzprovokation und -reduktion durchgeführt.

  • Bildgebende Diagnostik: Falls erforderlich, können Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchungen durchgeführt werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass die ersten beiden Methoden immer durchgeführt werden sollten, während bildgebende Diagnostik nur bei Verdacht auf schwerwiegende Erkrankungen angeordnet werden sollte. Der Grund dafür ist, dass bildgebende Diagnostik oft als Goldstandard angesehen wird, aber nur selten die Ursache für Rückenschmerzen liefert. Eine hohe Anzahl von Fehlalarmen kann durch normale Alterungsprozesse oder nicht schmerzverursachende Veränderungen, die auf den Bildern zu erkennen sind, entstehen. Zudem variiert die Interpretation der Befunde zwischen verschiedenen Radiologen erheblich.

Das bedeutet nicht, dass bildgebende Diagnostik nutzlos ist, sondern dass sie nur bei Verdacht auf schwerwiegende Erkrankungen durchgeführt werden sollte. Die unsachgemässe Verwendung von Scans kann zu unnötiger Sorge und unnötigen Behandlungen führen, die mehr schaden als nützen.

Wann ist eine Operation notwendig?

Gemäss den aktuellen Richtlinien zur Behandlung von Rückenschmerzen sollte in den meisten Fällen zunächst eine konservative Therapie angewendet werden, es sei denn, es liegen spezifische Rückenschmerzen aufgrund schwerwiegender Erkrankungen vor. Trotzdem hat die Anzahl von Rückenoperationen in den letzten Jahren stark zugenommen. Obwohl Operationen häufig durchgeführt werden, gelten sie als unwirksam bei unspezifischen Rückenschmerzen und sollten daher nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden.

Mythen rund um Rückenschmerzen

Viele Mythen über Rückenschmerzen sind weit verbreitet und führen zur Verbreitung falscher Informationen, die potenziell gefährlich sein können. Wir haben einige der häufigsten Mythen zusammengefasst und klären darüber auf, was die Wissenschaft dazu sagt.

1. Bettruhe hilft: Es wird oft geraten, sich bei Rückenschmerzen zu schonen, aber Studien zeigen, dass Bewegung die bessere Option ist. Je länger man inaktiv bleibt, desto schlechter wird die Prognose.

2. Schlechte Haltung verursacht Schmerzen: Es gibt keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Rückenschmerzen. Der Schlüssel ist, in Bewegung zu bleiben und seine Position öfter zu verändern, um die Wirbelsäule beispielsweise nicht durch ununterbrochenes Sitzen mit vorgebeugtem Kopf zu belasten.

3. Schweres Heben ist schädlich: Das Tragen schwerer Lasten ist nicht direkt mit Rückenschmerzen verbunden und kann bei der richtigen Anwendung sogar die Gesundheit von Muskeln und Knochen fördern.

4. Beinlängenunterschiede sind schuld: Beinlängenunterschiede sind häufig und normalerweise kein Grund für Rückenschmerzen.

5. Wirbel müssen eingerenkt werden: Das Knacken von Gelenken hat nichts mit einer Verschiebung der Wirbel zu tun, sondern entsteht durch die Bildung und Auflösung von Gasblasen im Gelenk.

Wie können Rückenschmerzen behandelt werden?

Wir beginnen jede Therapiesitzung mit einem gründlichen Anamnesegespräch, gefolgt von einer ausführlichen körperlichen Untersuchung, um relevante Informationen zu sammeln und den Rehabilitationsbedarf unserer Patienten genau zu bestimmen. Wir identifizieren Risikofaktoren und achten auf „Red Flags“, die auf spezifische Rückenerkrankungen hinweisen können. Bei Verdacht auf schwerwiegende Probleme verweisen wir Sie an einen Arzt zurück, obwohl dies nur selten der Fall ist.

Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir ein individuelles Behandlungsprofil, das auf Ihre täglichen Anforderungen zugeschnitten ist. Unser Fokus liegt auf einer aktiven Therapie, die regelmässige körperliche Aktivität und Verhaltensänderungen umfasst. Wir legen grossen Wert auf Patientenedukation und nutzen bei Bedarf ergänzende Techniken wie beispielsweise Manuelle Therapie. Wir bevorzugen jedoch einen aktiven Ansatz, da passive Behandlungen allein langfristig selten wirksam sind.

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Über den Author
Monika
Monika ist in der Physio Station Dietikon als Physiotherapeutin tätig. Ihre Schwerpunkte sind Sport Physio, Manuelle Therapie, Triggertherapie, Dry Needling, Kiefertherapie und orthopädische Rehabilitation.
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